STANDESÄMTER
Die standesamtliche Trauung in den Landkreisen Holzminden und Höxter
Prinzipiell ist es sowohl in den Kreisstädten Holzminden und Höxter selbst, als auch in jeder größeren Stadt bzw. Gemeinde, welche einen eigenen Standesbeamten/in stellt, möglich zu heiraten.Wer jedoch eine standesamtliche Trauung mit einem außergewöhnlichen Ambiente wünscht, wird
ebenfalls in der näheren Umgebung fündig. Die historische Schlosskapelle des Weserrenaissance Schlosses Bevern, erbaut im Jahr 1717, bietet ca. 145 Gästen Platz zur Teilnahme an der standesamtlichen Trauzeremonie. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg dagegen bietet neben dem fantastischen Ausblick sogar die Möglichkeit einen einzigartigen Handabdruck der frisch Vermählten in Porzellan anfertigen
zu lassen. Und im Schloss Corvey, direkt am malerischen Weserufer gelegen, werden Brautpaare, die im prunkvollen Kaisersaal heiraten, eine schöne Erinnerung an diesen Tag mit nach Hause nehmen können. Diese Alternativen zum klassischen Standesamt sind auf Anfrage im jeweiligen Schloss möglich und werden vor Ort individuell geplant.

"Die gesunde Angst ist vor jeder Trauung da!"
Auszüge aus einem Interview mit der Standesbeamtin Frau Koch vom Standesamt Holzminden, geführt am 28. September 2011.
Was sollten heiratswillige Paare beachten?
Bei Wunschterminen sollte darauf geachtet werden, dass diese mindestens ein Jahr vorher reserviert werden. Hinsichtlich der Planung und der Zeitabstände gibt es u.a. im Internet, in Brautboutiquen, bei Juwelieren sowie im Standesamt hilfreiche Merkzettel. Außerdem sind sowohl die Kirche als auch die Lokalität, in welcher gefeiert werden soll, so früh wie möglich zu reservieren. Darüberhinaus ist es sinnvoll, dass sich das Paar vorher erkundigt, welche individuellen Unterlagen für die Anmeldung der Trauung beim zuständigen Standesamt notwendig sind.
Im Fall, dass einer der Eheleute ausländischer Herkunft ist und die deutsche Sprache nicht gut beherrscht, muss das Brautpaar an einen Dolmetscher denken.
Können Sie uns einmal aus Ihrer Sicht einen typischen Ablauf einer Trauungszeremonie beschreiben?
Die Zeremonie findet im Trauzimmer statt, in das maximal 30 Personen hineinpassen. Obwohl es heutzutage möglich ist, die Trauung auch ohne Trauzeugen durchzuführen, heiraten lediglich 5% der Paare ganz alleine. Dabei ist jede Trauung individuell gestaltet. Eine Routine gibt es für mich nicht.
Das Trauzimmer darf von den Brautleuten, nach vorheriger Terminabsprache, im eigenen Stil dekoriert werden. Am Tag der Trauung wird das Brautpaar zur Zeremonie in das Trauzimmer geleitet. Nachdem die Trauung vollzogen worden ist und falls gewünscht die Ringe überreicht
wurden (rein symbolisch), greifen viele Brautpaare seit geraumer Zeit auch auf eine musikalische Untermalung der Zeremonie zurück, wie beispielsweise Livemusik (Geige, Sänger/in). Der offizielle Teil dauert meistens nicht länger als 20 Minuten, wobei eigene Ideen (Gedichte, Verse) oder auch Aktionen der Verwandten oder Freunde erwünscht sind. Anschließend kann ein Umtrunk mit den Gästen eingenommen werden.
Welches, würden Sie sagen, war die ungewöhnlichste Trauung, die Sie während Ihrer Amtszeit durchgeführt haben?
Während einer Trauzeremonie gab es eine musikalische Begleitung mit einem Dudelsack, was nicht alltäglich ist. Auch eine "mittelalterliche Trauung" mit der entsprechenden Kleidung habe ich bereits begleitet. Aber die ungewöhnlichste Trauung war wohl ein Pärchen, das in der Mittagspause von mir getraut werden wollte. Es hatte alle nötigen Unterlagen dabei. Die ganze Zeremonie dauerte gerade einmal vier Minuten! Im Anschluss haben die Parteien gleich ihre Steuerkarten im Einwohnermeldeamt ändern lassen.
Welche Ratschläge geben Sie heiratswilligen Paaren mit auf den Weg?
Jeder Trauung sollte ein schöner Antrag vorausgehen. Einmal habe ich im Urlaub am Strand gesehen, wie jemand die Worte "Willst Du mich heiraten?" groß mit Muscheln in den Sand einer Düne geschrieben hatte. Das fand ich doch sehr romantisch.
Die Trauung im Standesamt hingegen ist ein rein bürokratischer Akt, der im Gegensatz zu früher, eine andere Bedeutung hat. Er ist heute um einiges länger und ausgedehnter als damals.
Steffen / Zammit
Fachschule für Wirtschaft - Berufskolleg Höxter - Abschlussjahrgang 2012